Hallo Marius, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für ein Interview mit uns nimmst! Bitte stelle uns zu Beginn Dich und Dein Team bei DeskNow kurz vor:
Hi, ich bin Marius Jarzyna und habe gemeinsam Pavel Schwindt und Mike Lepcsik DeskNow gegründet. Wir haben unterschiedlich Fachgebiete und ergänzen uns so hervorragend. Unser neustes Team-Mitglied ist Tara Wong. Sie unterstützt DeskNow im Vertrieb.
Vielleicht möchtest Du uns Euer Startup, ganz zu Beginn unseres Interviews, kurz vorstellen ?
DeskNow ist im Grunde ein AirBnB für Arbeitsplätze. Wir bieten eine professionelle Softwarelösung in Kombination mit einem Marketplace. Mit der Software können Unternehmen ihre freien Büro- und andere Raumkapazitäten verwalten und analysieren und ganz einfach über den angebundenen Marketplace untervermieten – komplett digital.
Welches Problem wollt Ihr mit DeskNow lösen ?
Die gängigen Workspace-Management-Systeme zeigen den Unternehmen bislang nur das Problem ungenutzter Fläche auf, bieten aber keine direkte Lösung diese auch problemlos – und vor allem umsatzrelevant – zu vermieten. Auf der anderen Seite kann man Büros klassisch über einen Makler buchen oder man sucht sich einen CoWorking-Space und bindet sich daran. FlexWork oder Office-Sharing finden gar nicht statt. Dementsprechend unattraktiv und aufwändig war es bislang, die eigenen Raumkapazitäten professionell unterzuvermieten, zu tauschen oder zeitlich begrenzt neue Kapazitäten dazuzubuchen. Mit unserer Software können Raumkapazitäten ganz einfach verwaltet, gebucht, geteilt oder auf unserem digitalen Marktplatz angeboten werden.
So einfach wie eine Flugbuchung – das ist unser erklärtes Ziel für den gesamten Prozess der gewerblichen Untervermietung.
Wie ist die Idee zu DeskNow entstanden ?
Die Idee wurde geboren, als ich (Marius Jarzyna, Mitgründer) Anfang 2019 eine schnelle und einfache Lösung suchte, um freie Arbeitsplätze unterzuvermieten. Egal, bei welchem Unternehmen ich nachfragte, ich musste eine Unmenge an Papierkram lesen und ausfüllen, nur um für einen einzigen Arbeitsplatz angemeldet zu werden. Es war ein Horror und der Prozess völlig veraltet! Der Zeitaufwand rechnete sich am Ende nicht mehr.
Da kam mir die Idee, dass das auch einfacher gehen muss. Als ich wenig später mit Pavel die Idee teilte, dauerte es nicht lange, bis wir den Entschluss fassten DeskNow zu entwickeln und das AirBnB für Arbeitsplätze zu werden. 2020 haben wir dann auch – mitten in der Pandemie – damit angefangen und DeskNow ins Leben gerufen.
Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell ?
Co-Worker können über die Webseite und die App einen Schreibtisch, Raum oder eine ganze Etage buchen, wo sie stündlich, täglich oder monatlich arbeiten können. Entweder alleine oder mit ihrem Team zusammen.
Gastgeber können über unser Portal (Webseite, App) ihre freien Plätze oder Räume vermieten. DeskNow erhebt Gebühren, die sich nach der Nutzungsweise unserer Plattform richten. Nutzt ein Unternehmen DeskNow nur für die interne Arbeitsplatz-Verwaltung, entscheidet beispielsweise die Anzahl der Nutzer über die Kosten.
Wie genau hat sich DeskNow seit der Gründung entwickelt ?
Mittlerweile haben wir unsere ersten Kunden wie die Schäfer-Gruppe gewinnen können und freuen uns, dass wir unsere Software, um nützliche Features erweitern konnten. Wir arbeiten aktuell mit Hochdruck an ein paar größeren Kunden und sind voller Hoffnung, dass uns das noch weiter nach vorne bringt. So bekannte Firmen haben ja auch immer eine Strahlkraft. Als Team sind wir um einiges reifer geworden, die Zusammenarbeit ist zielgerichteter und vor allem sagt jeder ganz geradeheraus, was er denkt und fühlt und das hilft der ganzen Mannschaft.
Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen ?
Wir waren zu ungeduldig und haben einiges schon wieder begradigen müssen. Von Fehleinstellungen über fehlerhafte Texte und nicht zu Ende gedachte Marketing-Kampagnen – was in einem Jahr alles schiefgehen kann, ist schon der Wahnsinn. Aber bekanntlich lernt man ja aus seinen Fehlern und das haben wir auch. Größere Änderungen lassen wir jetzt über Nacht abhängen und denken nochmal darüber nach. Man wächst ja mit seinen Aufgaben und so machen wir gerade auch eine Entwicklung durch.
Was habt Ihr daraus gelernt ?
Geduld, auf unser Bauchgefühl zu hören und sehr klar zu kommunizieren. Nicht alles, was “cool” ist, passt auch unbedingt zu uns, so wie auch nicht jeder Mensch zu uns passt – sei es als Teammitglied oder als Investor. Wir haben echt ein paar schräge Gespräche geführt und jetzt sind wir uns da inzwischen schnell einig: Go oder NoGo. Unsere Werte sind uns enorm wichtig und nicht verhandelbar.
Und wo habt Ihr bisher alles richtig gemacht ?
Gibt es das überhaupt? Man findet doch immer Dinge, die man im Nachgang anders machen würde und auch macht, oder? Es gibt natürlich immer wieder Kleinigkeiten auf dem Weg, die man genau so wieder machen würde. Aktuell würde ich allerdings ganz klar sagen: unser Rebranding. Die Entscheidung die Software und den Marktplatz unter einer Marke zusammenzufassen, war genau richtig. Das macht vieles für uns und die Kunden einfacher und die Botschaft für das Marketing klarer. Diese Entscheidung war definitiv richtig und wichtig.
Wie ist Euer Startup finanziert ?
Bislang haben wir von der Gründung von DeskNow bis heute alles selbstfinanziert. Aktuell sind wir allerdings in Verhandlungen mit Investoren.
Was sind Eure Pläne und Ziele für die nächsten 12 Monate ?
Wir haben gerade unser Feature “Flurplan-Buchung” ausgerollt und damit einen wichtigen Meilenstein erreicht. Das Feedback war großartig! Mit solchen Software-Updates wollen wir auch in den kommenden Monaten überzeugen und weiter wachsen, wachsen, wachsen.
Derzeit befinden wir uns auch in Investmentverhandlungen, die wir natürlich gerne bald erfolgreich abschließen würden.
Zudem verändern wir bei DeskNow gerade auch unsere Struktur und diversifizieren unser Entwicklungsteam. Mit unserer neuen Kollegin Tara sind wir beispielsweise gerade dabei neue Marketingmaßnahmen zu planen, die wir in der nächsten Zeit umsetzen wollen, um das Neukundengeschäft anzukurbeln. Aktuell bewegt sich also viel Spannendes.
Vielen Dank für das Interview.