Hallo Stefan, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für ein Interview mit uns nimmst! Bitte stelle uns zu Beginn Dich und Dein Team bei Die Bewerbungsschreiber kurz vor:
Mein Name ist Stefan Gerth, ich bin der Gründer von Die Bewerbungsschreiber und zusammen mit Holger Manzke in der Geschäftsführung. Wir haben gemeinsam an der Ruhr-Universität Wirtschaftswissenschaften studiert und sitzen mit unserem Team in Bochum. Neben den Bewerbungsexperten, die unseren Kunden ihre individuellen Bewerbungsunterlagen erstellen, haben wir eine sechsköpfige Marketing-Abteilung und drei Personen, die sich vorrangig um die Organisation kümmern.
Vielleicht möchtest Du uns ganz zu Beginn unseres Interviews Euer Startup Die Bewerbungsschreiber kurz vorstellen ?
Wir sind Die Bewerbungsschreiber, ein 2011 gegründetes Bochumer Startup mit einem 45-köpfigen Team. Wie der Name schon erahnen lässt, haben wir uns darauf spezialisiert, Bewerbungen zu verfassen. Jede Bewerbung wird individuell für den Kunden angefertigt, ohne die Anwendung von Lückentexten oder Kopien.
Mittlerweile bieten wir eine Vielzahl an Dienstleistungen rund um den Bewerbungsprozess an. Dazu gehören neben vollständigen Bewerbungsmappen bestehend aus Anschreiben, Lebenslauf und der „Dritten Seite“ unter anderem das Übersetzen dieser Dokumente sowie ansprechende Bewerbungsdesigns. Auch das Erstellen von Profilen in Karrierenetzwerken und Coachings bieten wir an.
Welches Problem wollt Ihr mit Die Bewerbungsschreiber lösen ?
Viele Menschen haben Probleme beim Schreiben von Bewerbungen. Sei es Zeit, Kreativität oder Know-how – Das Erstellen von Bewerbungsunterlagen bereitet so manch einem Kopfzerbrechen. Vor allem in Hinblick auf Bewerbungstrends oder unterschiedlichen Anforderungen von Unternehmen stehen die meisten vor einer Herausforderung. Das betrifft Leute aus allen möglichen Bereichen: Studenten, Absolventen, Jobwechsler, Arbeitssuchende oder High Potentials. Alle bewerben sich irgendwo und möchten dabei natürlich möglichst erfolgreich sein – Wir helfen ihnen dabei.
Wie ist die Idee zu Die Bewerbungsschreiber entstanden ?
Die erste Idee entstand bereits 2009, als sich mein Kumpel Tim für ein Auslandspraktikum in Japan beworben hat. Dafür hat er sich intensiv mit dem Thema Bewerbungen auseinandergesetzt und ein gewisses Know-how entwickelt. Als andere mitbekamen, dass er sich so gut auskennt, baten ihn immer mehr Leute aus seinem Umfeld um Hilfe bei ihren Bewerbungen, darunter auch ich. Ich habe mich damals für ein Praktikum im Bereich Online-Marketing in Berlin beworben und hatte Erfolg.
Nachdem Tim aufgrund der hohen Nachfrage im Freundeskreis eine Website für seine Bewerbungshilfe erstellt hatte, bat er mich nach meiner Rückkehr aus Berlin um Unterstützung beim Thema Suchmaschinenoptimierung und das Grundkonzept war geboren.
Da Tim später durch RWE übernommen wurde, ich mich jedoch mit der Idee selbstständig machen wollte, war es ein glücklicher Zufall, dass ich meinen ehemaligen Kommilitonen Holger auf seinem Geburtstag wiedertraf und ihn mit ins Boot holte.
Wie würdest Du Deiner Großmutter Die Bewerbungsschreiber erklären ?
Wir erstellen maßgeschneiderte Bewerbungen für Kunden aus allen Bereichen, die sich bei Unternehmen aus allen Branchen bewerben möchten. Dabei orientieren wir uns am Lebenslauf des Kunden und an der Stellenausschreibung, für die er sich bewerben möchte. Zusätzlich bieten wir noch eine Vielzahl an weiteren Dienstleistungen rund um den Bewerbungsprozess an.
Hat sich Euer Konzept seit dem Start irgendwie verändert ?
Das Grundkonzept ist immer noch das gleiche. Unser Angebot ist jedoch vielfältiger geworden. Wir bieten mittlerweile auch LinkedIn-Optimierungen und zeitgemäße Designs in Zusammenarbeit mit unserem Designer und Gesellschafter Jakub aus Berlin an. Außerdem passen wir unsere Produkte stetig an den dynamischen Arbeits- und Bewerbermarkt an. So haben wir zum Beispiel unsere Bewerbungsdesigns hinsichtlich der maschinellen Auslesbarkeit optimiert.
Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell ?
Der Ablauf ist wie folgt: Zunächst nimmt der Kunde Kontakt mit uns auf und schickt uns seine Unterlagen. Wir benötigen einen Lebenslauf und eine Stellenausschreibung, um die Bewerbung individuell an den Kunden sowie an die Anforderungen des potenziellen Arbeitgebers anpassen zu können. Anschließend machen wir ein Angebot, das der Kunde bestätigen kann. Nach vier Werktagen erhält er die gewünschten Unterlagen als bearbeitbare Word-Datei. So kann er alles überarbeiten und für weitere Bewerbungen wiederverwenden. Bei diesem Prozess stehen unsere Bewerbungsexperten ihren Kunden stetig bei Rückfragen zur Verfügung.
Wie genau hat sich Die Bewerbungsschreiber seit der Gründung entwickelt ?
Da die Nachfrage zu Beginn direkt sehr hoch war, sind wir relativ schnell gewachsen und haben dementsprechend unsere Mitarbeiterzahl erhöht. Die vielen Anfragen sollten weiterhin bearbeitet werden können, ohne den Qualitätsanspruch zurückzustellen.
Nachdem wir unsere Finanzierung zunächst über eine Crowdinvesting-Kampagne abgewickelt haben, sind wir mittlerweile durch Eigenmittel finanziert.
Nun aber einmal Butter bei die Fische: Wie groß ist Euer Startup inzwischen ?
Momentan sind es rund 45 Leute. Der Umsatz ist siebenstellig.
Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen ?
Es gab das ein oder andere Google-Update, was uns etwas zurückgeworfen hat. Corona war mit 60 % weniger Leads über Nacht aber wahrscheinlich die krasseste Krise.
Was habt Ihr daraus gelernt ?
Es geht weiter, immer weiter.
Und wo habt Ihr bisher alles richtig gemacht ?
Es gibt nichts, wo wir alles richtig gemacht haben.
Wie ist Euer Startup finanziert ?
Wir haben von Anfang an das Konzept des Bootstrappings verfolgt. 2014 haben wir eher aus Marketinggesichtspunkten eine Crowdinvesting-Kampagne durchgeführt. Die Investoren wurden mittlerweile aber ausgezahlt.
Was sind Eure Pläne und Ziele für die nächsten 12 Monate ?
Monatspläne haben wir nicht in der Tasche, besonders in Zeiten von Corona geht es zunächst um Stabilisierung.
Kurzfristig wollen wir zwei neue Produkte am Markt testen. Wenn eine Lösung davon funktioniert, steht sicherlich das Thema Kapitalbeschaffung auf der Agenda.
Unsere Marketingziele legen wir quartalsweise als OKRs (Objectives and Key Results) fest.
Vielen Dank für das Interview.
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